Mittwoch, 5. Februar 2014

Da verdau' doch einer die wirklich wichtigen Fragen der Menschheit

Oben muss was rein. Nur so kommt unten was raus. Punkt. Aus. Fertig. So funktioniert das mit der Verdauung. "Was?", fällt mir mein dreijähriger Gegenüber beim Abendessen ins Wort. Einige "Warum?" später streiche ich die Segel und lenke das Thema wenig elegant zum Fußball. "Lass uns die Sportschau schauen. Komm Robert."

Oben rein, unten raus!? Von wegen

Man sollte es sich vorher überlegen, wenn man das vorschriftsmäßige Leeren des Tellers mit dem Satz, "Damit Du groß und stark wirst", anregen will.

Bis es so weit kommt, muss Beton gerührt werden. Bild: ku/ befunky

 

Von wegen Chemie und Nährstoffe und so

Denn nur zwei Fragen entfernt lauert der abstrakte Begriff der Verdauung. Ruckzuck ist der Erklärvater dieser Zeilen bei chemischen Prozessen und Nährstoffen angelangt und verstrickt sich beim Mischen im Magen bis zum "Kaka". Robert ist nicht schlauer geworden, nimmt aber die pädagogischen Lehren des Ballsports gerne auf.

Die Sendung mit der Maus hat das ja sicher auch schon behandelt das Thema. Ist tatsächlich angenehmer, als so früh der Frage nach dem "Woher?" bei den Babys nachzugehen. Wie Erwachsene die Verdauung korrekt erklären, soll keine Rolle spielen. Mein Dreijähriger Riese hat sich nämlich beim nächsten Abendessen meiner Dummheit erbarmt und mich auf den Wissenstand gebracht. Im folgenden das Gedächtnisprotokoll: Das eine oder andere "Warum?" von meiner Seite hat Robert übrigens geduldig beantwortet.

Sorry, liebe Feministinnen: die Männer machen das

Das fünfte Mal schenke ich gerade Saft nach. "Die Männer brauchen das", sagt Robert. Welche Männer? – "Die sitzen im Bauch, im Rücken und in den Füßen und verarbeiten Beton." Ah, klar. "Multisaft brauchen die zum Beton rühren. Dann kommt der Beton aus dem Popo raus als Kaka und geht dann ins Klo."

"Da sitzen die Müllmieden!" Die was? Er dreht souverän sein Glas und zeigt auf seinen Trinkfortschritt: "Guck', wieviel die gebraucht haben. Bis leer wird. Hast Du einen Mann gehört?"

Das nächste Mal erklärt mir der Riese vielleicht die Postmoderne

"Alooos. Aloos." Wie bitte? Ah, der Name des Mannes im Bauch. "Kämos heißt auch noch einer." OK. "Und dann wird das zu A-Fangi. Kennst Du das, Papa?" Ja, Mama hat mir das erklärt. Hat nix mit Island zu tun. Ist ein Spiel.

So weit ansonsten alles klar? Nächstes Mal wenden wir uns dann vielleicht doch schon Themen wie der postmodernen Daseinsanalyse zu.


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